Die EU trägt zu einer nachhaltigen Entwicklung im Sinne oben genannten Dimensionen bei.
Sie schützt die natürlichen Lebensgrundlagen innerhalb ihrer Grenzen und strebt diese in ihren Außenbeziehungen an.
Sozialer Ausgleich wird auch über regionale und nationale Grenzen hinaus durch die Europäische Union gefördert.
Neben der Wirtschafts- und Währungsunion wird eine europäische Sozialunion gleichrangiger Bestandteil der europäischen Einigung.
Die europäische Sozialunion schafft verbindliche gemeinsame Standards und Regeln für einen sozialen Ausgleich und respektiert dabei unterschiedliche nationalstaatliche Traditionen und Systeme.
Die europäische Integration trägt dazu bei, Wohlstand und Wachstum zu fördern.
Wohlstand und Wachstum werden für die Wohlfahrt der Menschen eingesetzt und dienen einer leistungsfähigen Staatlichkeit, wirksamen Sozialsystemen zur Absicherung elementarer Lebensrisiken, einem hohen Bildungsniveau und öffentlicher Daseinsvorsorge.
Wohlstand wird durch qualitatives Wachstum erreicht.
In ihrer Verfasstheit sind die Staaten der EU friedlich, vor allem garantiert durch Rechtssicherheit und sozialen Frieden.
Zwischen den Staaten der EU herrscht Frieden und sie gehen gewaltlos miteinander um.
In ihren Außenbeziehungen agiert die EU friedensorientiert und mit dem Anspruch einer friedlicheren Welt.
Der Aufbau, die Strukturen und die Institutionen der Europäischen Union entsprechen demokratischen Prinzipien. Leitbild ist eine politische Union, die allen europäischen Bürgern demokratische Mitwirkungsrechte gibt.
Die politische Macht der Europäischen Union ist durch die Wählerinnen und Wähler legitimiert.
Durch transparente europäische Politik und die Stärkung einer europäischen Öffentlichkeit werden europäische Prozesse nachvollziehbar und demokratische Kontrolle und Teilhabe gefördert. Eine Europäisierung der nationalen Medien und der Aufbau europäischer Medien, zivilgesellschaftliche Organisationen, Sozialpartner, aber auch starke europäische Parteien sind dafür von hoher Bedeutung.
Europa ist nicht nur ein Projekt politischer Eliten, sondern wird von der Mehrheit seiner Bevölkerung getragen.
Streek folgert aus seiner Analyse, dass es weniger europäische und wieder mehr nationale Zuständigkeiten geben sollte. Er empfiehlt u. a. den Ausstieg aus dem Euro.
Habermas beschreibt das als „nostalgische Option“. Vereinzelte Nationalstaaten seien dem Druck globalisierter Märkte noch stärker ausgesetzt als die EU bereits aktuell. Er setzt auf institutionelle Reformen der EU, eine Vertiefung der Zusammenarbeit und u. a. auf ein stärkeres Europäisches Parlament. Habermas sieht insbesondere die sozialdemokratischen Parteien Europas in der Verantwortung, diese Reformen anzugehen.
"Ich nenne dies das fundamentale politische Trilemma der Weltwirtschaft: Wir können nicht gleichzeitig Demokratie, nationale Selbstbestimmung und wirtschaftliche Globalisierung betreiben. Wenn wir die Globalisierung weiterführen wollen, müssen wir entweder den Nationalstaat oder demokratische Politik aufgeben. Wenn wir die Demokratie behalten und vertiefen wollen, müssen wir zwischen dem Nationalstaat und internationaler wirtschaftlicher Integration wählen. Und wenn wir den Nationalstaat und Selbstbestimmung bewahren wollen, müssen wir zwischen einer Vertiefung der Demokratie und einer Vertiefung der Globalisierung wählen.“
(Rodrik 2011: 261)
Der Debatte liegt die Herausforderung zu Grunde global wirkende Marktkräfte demokratisch zu kontrollieren. Dani Rodrik veranschaulicht das mit seinem Trilemma der Globalisierung: